Die ersten Lockerungen in der Corona-Krise treten in Kraft. Zeit, einen mentalen Neuanfang zu starten. Die Frau auf dem Bild sitzt im Büro und sieht hoffnungsvoll in die Zukunft.

Corona-Krise: Deine Strategie für den Neuanfang

[dropcap]A[/dropcap]nzeigenkunden können ihre Geschäfte wieder öffnen, mehr Pressehändler wieder verkaufen. Mit den ersten Maßnahmen zur Lockerung wird es auch Zeit für einen mentalen Neuanfang in der Corona-Krise. Diese Strategien können dich jetzt dabei unterstützen.

Auch wenn der Weg zur Normalität nach der Corona-Krise noch lang sein wird: Nun gibt es immerhin erste Entscheidungen, die Medienunternehmen hoffen lassen. Wenn der Handel wieder öffnen darf, können Anzeigen zurückkommen. Wenn wieder mehr Pressehändler und Kioske verfügbar sind, bringt das den Einzelverkauf nach oben. Nicht zuletzt: Schrittweise wieder raus aus dem redaktionellen Notbetrieb mit Kurzarbeit, Home Office mit wackligen Videokonferenzen, begrenzten Recherchemöglichkeiten, ohne echte Kundenkontakte.

Aber wer fühlt sich schon bereit dazu? Die Krise ist nach bald zwei Monaten fast zum neuen Alltag geworden. Doch mit den neuen Maßnahmen wird es auch Zeit für einen mentalen Neuanfang. Keiner hält es durch, dauerhaft in Alarmbereitschaft und Ängsten zu leben, ohne sich völlig zu erschöpfen. Optimistisch und selbstbestimmt wirst du die nächste, vielleicht lange Phase besser bewältigen können. Grundlegende Strategien zeige ich in meinem Buch auf. Je nachdem, wie du dich fühlst, hilft dir ein anderer Ansatz jetzt am besten.

Erschöpft: Neue Ideen ausprobieren

Wenn du dich von den Ereignissen erschöpft fühlst und dich nur noch von anderen (z. B. deinem Chef) antreiben lässt: Nimm dir bewusst freie Tage oder sogar Urlaub, sobald es die Umstände erlauben. Schlaf dich aus, gönne dir Ruhe. Verzichte auf alle Aktivitäten, die dich zusätzlich anstrengen. Das schließt selbst lange Telefonate mit Freunden oder Sport ein, wenn dich das eher ermüdet als anregt. Nur mit ausreichend Erholung entkommst du dem Tunnelblick, der überall nur noch Probleme sieht.

Was dich weiterbringt: Verzichte möglichst auf Klagen und Selbstmitleid, selbst wenn es verständlich ist („Vorher sah es schon mies aus in der Branche, jetzt ist es eine echte Katastrophe!”). Nutze deine Energie stattdessen dafür, Ideen zu sammeln, wie du dich aus der Lage befreien kannst. Verwerfe sie nicht sofort als unmöglich oder schwierig, probiere sie aus. Beispiel: Endlich den lang geplanten Stellenwechsel angehen.

Gereizt: Positive Kontakte pflegen

Falls du dich angespannt fühlst und merkst, dass du dich inzwischen ständig mit anderen streitest (z. B. auf Twitter): Schalte einen Gang zurück. Du kannst deinen privaten Social-Media-Account einige Tage ruhen lassen oder die Nutzung auf bestimmte Zeiten reduzieren, etwa auf morgens und nach der Mittagspause. Verkneife dir bissige Worte, Kritik und viele Diskussionen möglichst auch sonst. Du magst damit verbal gewinnen. Gleichzeitig schadet der Dauerstress deiner Gesundheit und deinen Beziehungen.

Was dich weiterbringt: Vergeude deine Energie nicht mit sinnlosen Konflikten. Lerne, weniger zu urteilen („Wer jetzt noch die Maßnahmen kritisiert, hat keine Ahnung!”). Stelle stattdessen offene, interessierte Fragen, um mehr über dein Gegenüber und andere Ansichten zu erfahren. Das hilft dir, weniger in Schwarz und Weiß zu denken. Gleichzeitig stärkst du damit deine Kontakte über deinen bisherigen Unterstützerkreis hinaus.

Abgelenkt: Mehr in den Alltag investieren

Wenn du feststellst, dass du nur noch nach Urlaubsangeboten und den verbliebenen Flugoptionen googlest: Es ist verständlich, nach vielen Wochen zu Hause endlich wieder etwas unternehmen zu wollen – Reisen, Sport, Reisen, Wellness, kleine Genussmomente zwischendurch. Aber vergiss dabei nicht ganz, dich auch um deinen Alltag zu kümmern. Was funktioniert gut, was willst du verändern? Denn ansonsten ist nach jedem Trip das Geld weg, aber die Probleme z. B. im Job sind immer noch da.

Was dich weiterbringt: Schreib dir einmal auf, was deine kleinen Alltagsfluchten normalerweise kosten. Du wirst merken, dass der Preis deiner Strategie hoch ist. Wenn du wegen der Corona-Krise mehrere Wochen ohne den teuren Kaffee „to go” von Starbucks ausgekommen bist, kannst du das vielleicht fortsetzen. Investiere Zeit und Geld stattdessen verstärkt in etwas, das dein Problem grundsätzlich angeht (z. B. Weiterbildung).

Überfordert: Wieder mehr für sich tun

Wenn dir auffällt, dass du dich in den letzten Wochen nur um alle anderen statt um dich selbst gekümmert hast: Bei kleineren Kindern, hilfsbedürftigen Eltern oder älteren Nachbarn war das gar nicht anders zu machen. Dein Einsatz ist sicher auch anerkannt worden und war sinnstiftend auch für dich. Aber es wird Zeit, dem Eindruck entgegenwirken, dass das ewig so weitergehen könne. Möglicherweise fällt dir das gar nicht leicht, weil du wirklich gern für andere sorgst und jetzt auch nicht als egoistisch gelten möchtest.

Was dich weiterbringt: Plane regelmäßig eine feste Zeit ein, die nur dir gehört. Wenn alle noch im Home Office bleiben müssen, kann das z. B. ein Spaziergang oder die zweistündige Nutzung eines Zimmers allein sein. Nutze diese Zeit für Dinge, die dir Freude bereiten. Etwas in Ruhe lesen, Musik hören, für den Job vorbereiten. Das erholt dich und hilft dir, auf gute Weise auch wieder an dich selbst zu denken.

Gute Rituale beibehalten

Viele neue Gewohnheiten kannst du übrigens problemlos weiterführen. Sei es, mehr Home Office oder Videokonferenzen einzufordern, wenn dir das den Alltag erleichtert, oder dich ansonsten nach einem moderneren Arbeitgeber umzusehen. Oder neue Rituale wie mehr selbstgekochte Mahlzeiten oder das morgendliche Yoga anhand von YouTube-Anleitungen beizubehalten. Nur zu einem professionellen Friseur solltest du wieder gehen, sobald es möglich ist. Eine Krise hast du bewältigt, wenn du gestärkt und klüger aus ihr hervorgehst. Die Chance dafür bietet sich bereits jetzt für dich.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf kress.de

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