Die Macht einer Viertelstunde

[dropcap]E[/dropcap]in Produktmanager hatte sich schon vor mehreren Jahren vorgenommen, sein Englisch zu verbessern, eigentlich nach jedem Urlaub im Ausland. Doch am Ende war nie Zeit dafür im hektischen Alltag. Ein Chefreporter hatte seit dem Ende seines Volontariat mehr als 20 Kilo zugenommen. Er hatte immer wieder einmal mit Sport begonnen, aber schnell wieder aufgegeben. Eine Magazinredakteurin wollte sich eigentlich längst woanders bewerben, aber es scheiterte schon an einem aktuellen Lebenslauf und LinkedIn-Profil, auch für Networking war nie Zeit im ewigen Redaktionsstress.

Viele wichtige Vorhaben scheitern daran, dass im Alltag „keine Zeit“ dafür ist, und zwar im beruflichen wie privaten Bereich. Die Wahrheit ist aber: Sie scheitern meist daran, weil sie zu groß sind, um sie auf einmal zu erledigen. Anstatt entmutigt wieder aufzugeben oder den Plan ewig zu verschieben, hat sich eine andere Taktik bewährt: Jede schwierige Aufgabe zunächst in kleinste Einheiten zu zerlegen, die auf jeden Fall machbar sind. 15 Minuten pro Tag haben sich dafür als Start bewährt.

15 Minuten pro Tag können schon viel verändern

Eine Viertelstunde pro Tag ist ein guter Anfang, um eine Fremdsprache zu lernen, beispielsweise mit täglich einer Lektion mit einer Sprachapp wie Duolingo oder durch Übersetzen eines Textabsatzes. Eine Viertelstunde ist auch ein Anfang, um wieder sportlicher zu werden – etwa 15 Minuten Joggen oder einigen Eigengewichtsübungen wie Liegestütze, Ausfallschritte und Bauchpressen. Eine Viertelstunde pro Tag schafft bereits mehr Ordnung, in dieser Zeit lassen sich erstaunlich viele Unterlagen sortieren.

Im beruflichen Alltag ist eine Viertelstunde pro Tag bereits ausreichend, um ein bis zwei Kontakte durch einen kurzen Anruf aufzufrischen oder durch eine Nachricht zu knüpfen, etwa eine Einladung zu einem Kaffee oder Mittagessen. In einer Viertelstunde lassen sich beachtlich viele E-Mails durchsehen. Auch das Aktualisieren des Lebenslaufs oder LinkedIn-Profils braucht für den Start oft nur einen kurzen Blick, für den 15 Minuten reichen: Was passt schon, was muss verändert oder noch ergänzt werden?

Zuerst geht es darum, Gewohnheiten einzuüben

Selbstverständlich ließe sich in einer längeren Zeit als 15 Minuten mehr von all dem erreichen. Doch bei den meisten Großprojekten geht es nicht um die einmalige Hauruck-Aktion, sondern zuerst darum, neue Gewohnheiten einzuüben. Eine Viertelstunde schafft jeder. Mehr („Ab jetzt gehe ich jeden Tag eine Stunde Laufen!“) kollidiert zu häufig mit anderen Verpflichtungen oder wird nach einer kurzen Euphorie als zu anstrengend empfunden – und erst verschoben, dann ganz aufgegeben.

Eine Viertelstunde lässt sich in jedem Tagesablauf unterbringen: Beim Pendeln mit Bus und Bahn am Morgen oder Abend, wenn es um Erledigungen am Handy oder Laptop geht (z. B. Sprache lernen, etwas Schreiben). In der Redaktion in einer ruhigen Phase, in der man sich bisher ziellos durchs Netz geklickt hat, oder als Teil der Mittagspause. Nach Feierabend in der Zeit, die man sonst mit Facebook oder Fernsehen vertrödelt hätte. Eine Viertelstunde hat jeder, selbst der CEO und Chefredakteur.

Planen, aber nicht den Kalender vollpacken

Gleichwohl sollten Sie Ihr 15-Minuten-Vorhaben im Kalender einplanen, da es eben gerade darum geht, nicht mehr spontan „nach Lust und Laune“ vorzugehen, sondern eine Routine zu lernen. Manche stellen sich für die Erledigung selbst eine Eieruhr oder den Timer im Handy – klingelt es, wird die Arbeit ohne schlechtes Gewissen für den Tag beendet. Natürlich gibt es auch komplexere Hilfsmittel. Die Google-Kalender-App hat beispielsweise die Funktion „Ziel“, mit der Sie für ein Vorhaben die Häufigkeit festlegen können. Kleinste Einheit sind auch hier 15 Minuten. Vorteil dieser App: Sie erinnert Sie und lernt gleichzeitig Ihre bevorzugten Tage und Zeiten und passt die Terminvorschläge an.

Keinesfalls soll es aber darum gehen, sich den Kalender vollzupacken, also jede wache Viertelstunde zu verplanen. Sondern: Die vorhandene Zeit sinnvoll und ausgewogen einzusetzen. Dazu gehören selbstverständlich immer auch unverplante Zeiten zum Durchatmen, für Erholung und einfach nur zum Nachdenken. Und: Natürlich sind langfristige Pläne wichtig und in gewissen Bereichen irgendwann auch eine Steigerung, letzteres gilt vor allem für Sport (z. B. später 30 oder 60 Minuten Laufen).

Eine gute Lösung ist es, die 15-Minuten-Taktik für einen bestimmten Zeitraum anzuwenden, zum Beispiel über zwölf Wochen. Praktischer Tipp: Einen markierten Kalender ausdrucken, gut sichtbar aufhängen und die bereits erledigten Einheiten abstreichen. Das visualisiert den Fortschritt und zeigt auf einen Blick, dass dieses Projekt nicht ewig geht, sondern auch wieder ein Ende hat. Wie Sie danach verfahren, ist ganz Ihnen überlassen: Sie können die kleine Einheit erhöhen, dafür die Frequenz senken, oder etwas ganz Neues probieren – stolz auf Ihre bisherige Ausdauer und ganz ohne schlechtes Gewissen.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Kress.de.

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