Was tun, wenn Sie im falschen Job gelandet sind?
[dropcap]E[/dropcap]ine Magazinjournalistin war in die Pressestelle eines Unternehmens gewechselt, stellte aber fest, dass sie doch lieber auf Redaktionsseite arbeitete. Erst nach 70 Bewerbungen fand sie eine neue Stelle – bei einem Titel, den sie immer bewundert hatte, allerdings nicht in ihrem Wunsch-Ressort. Wenige Wochen später legte ihr die Ressortleitung nahe, sich nach einer neuen Stelle umzusehen. Es sei erkennbar, dass ihr die Leidenschaft für die gewünschten Themen fehle. Die Probezeit würde sie wahrscheinlich nicht überstehen.
Ein langjährig erfahrener PR-Manager hatte eine Stelle in einem Konzern angenommen, weil er sich davon erhoffte, größere und internationale Projekte betreuen zu können. Es stellte sich heraus, dass vor allem organisatorische Aufgaben zu erledigen waren: Präsentationen des Vorstandes aufbereiten, Übersetzungen bestellen, sogar Mietwagen und Hotelzimmer reservieren, wenn das Sekretariat überlastet war. Er war sich unsicher, ob er sofort wieder kündigen sollte, hatte er doch gerade ein langwieriges Bewerbungsverfahren hinter sich.
Kündigung ohne neue Stelle selten eine Option
Immer wieder kommt es vor, dass sich eine Stelle als unpassend herausstellt. Arbeitsbelastung oder inhaltliche Anforderungen weichen deutlich von dem ab, was die Stellenanzeige versprochen oder man sich vorgestellt hat. Das Firmenklima ist unzumutbar (z. B. wegen ständiger personeller Wechsel oder jahrelanger Unterbesetzung). Gleichzeitig ist es für die wenigsten eine Option, ohne eine neue Stelle wieder zu kündigen: Man wäre zeitweise für Arbeitslosengeld gesperrt und müsste sich aus der Arbeitslosigkeit heraus bewerben. Hier einige Möglichkeiten, wie Sie einer derartigen Situation begegnen können.
Halten Sie sich nicht zu lang mit Vorwürfen und Enttäuschung auf. In den meisten Fällen haben weder Sie noch das Unternehmen böswillig einen Fehler gemacht. Ihnen war die Stelle wichtig, das Unternehmen musste sie dringend besetzen oder war sich selbst nicht über die Lage im Klaren. Konzentrieren Sie sich darauf, wie es weitergehen kann.
Versuchen Sie, Ihre Lage möglichst objektiv zu neutralisieren – bei Bedarf mit externer Hilfe (Mentor, Coach). Sprechen Sie, wenn Sie bleiben wollen, offen mit Ihrem Vorgesetzten und der Personalabteilung. Oft sind Sie nicht der Erste, dem es im Unternehmen so ergeht, und man kann eine gemeinsame Lösung verarbeiten. Nicht selten lässt sich eine Stelle recht weitgehend gestalten, wenn Sie Geduld und pragmatische Vorschläge haben.
Überlegen Sie sich gleichzeitig Alternativen, setzen Sie nicht alles auf eine Karte – „Das muss jetzt hier klappen!“ oder auch „Dann gehe ich eben!“ Sinnvoll: Versuchen, die aktuelle Stelle an Ihre Vorstellungen anzupassen, gleichzeitig aber direkt wieder Ihre beruflichen Kontakte ansprechen und bewerben. Da ein Bewerbungsverfahren oft 2-3 Monate oder länger dauert, wird es sonst möglicherweise zu knapp, wenn Sie nur abwarten.
Prüfen Sie, ob ein interner Wechsel möglich ist
Wenn Ihnen das Unternehmen gefällt, nicht aber die konkrete Abteilung oder Stelle, ist auch ein interner Wechsel eine Option, die Sie ansprechen sollten. Möglicherweise kann Ihnen die Personalabteilung einen Hinweis auf Stellen geben, die frei sind und nur noch nicht ausgeschrieben wurden, oder demnächst frei werden. Schauen Sie auch im internen Stellenportal nach. Vorteil hier: Sie ersparen sich ein komplett neues Bewerbungsverfahren.
Sichern Sie sich vor Risiken ab für den Fall, dass Sie tatsächlich ausscheiden müssen oder wollen. Je nach finanzieller Lage kann es sinnvoll sein, den teuren Familienurlaub erst nach Ablauf der Probezeit zu buchen oder bestimmte größere Käufe zu verschieben. Wenn Sie umgekehrt sowieso einen Kredit aufnehmen wollten, kann es ratsam sein, das zu tun, so lange sie (noch) angestellt sind – als „Stellensuchender“ ist das oft nicht mehr möglich.
In den wenigsten Fällen ist ein Job, der sich als der Falsche für Sie herausstellt, eine Katastrophe. Im Gegenteil: Er macht Ihnen klar, was Sie selbst vielleicht bisher falsch eingeschätzt haben und worauf Sie beim nächsten Vorstellungsgespräch besser achten wollen. Verzweifeln Sie deshalb nicht, sondern sehen Sie diese Erfahrung als eine wertvolle Lektion, die Ihre Karriere mittelfristig vielleicht sogar erst in die richtige Richtung lenkt.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf Kress.de.
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